Wann wird Lugano wieder ein Meisterkandidat?

10.9.2024 - Von Roman Badertscher

Der letzte Titelgewinn des HC Lugano liegt bereits 18 Jahre zurück. 2016 und 2018 wurden die Tessiner Vizemeister und hatten gegen den SC Bern und die ZSC Lions das Nachsehen. Seit sechs Jahren kam das Team des aktuellen Trainers Luca Gianinazzi nie über einen Playoff-Viertelfinal hinaus. Wenn es in der kommenden Saison wieder nicht funktioniert oder im Spätherbst sogar der Absturz droht, wird sich Gianinazzi wohl nicht mehr halten können. Vieles hängt von den Neuverpflichtungen ab.

Torhüter

Als grössere Neuverpflichtung nannte Sportchef Hnat Domenichelli den Goalie Joren van Pottelberghe, der diesen Sommer aus dem Seeland nach Lugano gewechselt ist. Zusammen mit Niklas Schlegel bildet der 27-jährige das Torhüter-Duo der kommenden Saison. Der Finne Mikko Koskinen, der vergangene Saison teilweise keine guten Abende einfuhr, beendete seine Karriere. Auf der Torhüterposition konnte sich der HC Lugano klar verstärken und setzt nun auf zwei Schweizer.

Verteidigung

In der Abwehr verliessen unter anderem Bernd Wolf und Joey LaLeggia den HC Lugano. Als Ersatz wurde bereits früh in der abgelaufenen Saison das junge Verteidigertalent der Rapperswil-Jona Lakers David Aebischer mit einem Vertrag bis 2029 ausgestattet. Von Färjestad kam zudem der Schwede Calle Dahlström, der mit seinen Gardemassen und seiner bisherigen soliden Verteidigungsarbeit dem Team eine wichtige Stütze sein wird.

Sturm

Der gewichtigste Abgang im Sturm ist Markus Granlund, der im Sommer zu Genf-Servette wechselte. Nebenbei verliessen unter anderem auch John Quenneville, Mario Kempe, Arttu Ruotsalainen und der Schweizer Jeremi Gerber den Club. Zudem gab Julian Walker seinen Rücktritt vom Spitzensport bekannt. Aufgrund der Punkteausbeute aus der letzten Saison bekamen die Bianconeri mit Jiri Sekac einen offensiven Flügelstürmer, der weiss, wo das Tor steht und für viele Punkte sorgen wird. Die Lugano-Fans werden sicherlich Freude an ihm haben. Spektakel wird garantiert geboten!

Des Weiteren wird Radim Zohorna, der vergangene Saison gute Werte im AHL-Team der Pittsburgh Penguins erzielte, die Offensive nochmals stärken. Ob das bereits reicht für eine direkte Playoff-Qualifikation? Und falls ja, kann der HC Lugano die erste Playoff-Runde überstehen und zu einem Meisterkandidaten reifen? Oder droht gar der Absturz, weil es ohnehin schwierig ist, seit jeher Zeit in Lugano meisterlich aufzutreten. Wir werden es früh genug erfahren.

Trainer / Sportchef

Falls der HC Lugano nach sechs Jahren des Verpassens des Playoff-Halbfinals erneut in Schieflage gerät oder während der Saison die Situation entsteht, dass die Playoffs oder die Play-Ins in weite Ferne rücken, werden sich sowohl Luca Gianinazzi als auch Hnat Domenichelli nicht mehr halten können. Die Frage ist, wie lange der Verwaltungsrat um CEO Vicky Mantegazza eine Baisse duldet und wann der Geduldsfaden reissen würde.

Fazit

Wir gehen nicht vom schlimmsten Szenario aus, sondern, dass sich der HC Lugano in den oberen Tabellenrängen aufgrund der Neuverpflichtungen platzieren wird. Eine direkte Playoff-Teilnahme könnte knapp Wirklichkeit werden. Ab dann wird alles möglich sein. Wie immer beim HC Lugano. Meisterkandidat oder das Aus im Playoff-Viertelfinale.

hockeyfans.ch-Ranglistentipp
1.
2.
3.
4. Genf-Servette
5.
6. HC Lugano
7.
8. SC Bern
9.
10. HC Ambrì-Piotta
11.
12. SCL Tigers
13.
14.

 

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