Die Veränderungen bei den Devils zeigen Wirkung

6.10.2024 - Von Pascal Zingg

Die New Jersey Devils haben nach einer durchzogenen letzten Saison ihre Lehren gezogen. Neben einem neuen Trainer wurden auch bei den Spielern diverse Wechsel vorgenommen. Wie sich beim guten Saisonstart in Prag zeigte, haben diese Massnahmen ihre Wirkung nicht verfehlt.

Obwohl ein Saisonstart auf einem anderen Kontinent speziell ist, kann er gerade fürs Teambuilding eine Chance sein. «Der Trip nach Übersee hat geholfen die neuen Spieler zu integrieren. Die Chemie stimmt sowohl auf als auch neben dem Eis, das gibt uns einiges an Energie», ist sich Timo Meier bewusst. Dabei war es aber auch wichtig, dass die neuen Spieler bereits wichtige Akzente setzen konnte. So konnte beispielsweise Seamus Casey sein erstes NHL-Tor mit einem herrlichen Schuss von der blauen Linie erzielen.

Stabilität im Tor
Ein weiterer Spieler, der in Prag sehr stark auf sich aufmerksam machen konnte, war Jacob Markström, der am Freitag einen exzellenten Match zeigte und viel dazu beitrug, dass die Sabres in diesem Spiel nie an Punkten schnuppern durften. «Die Torhüter waren in den letzten Jahren eine Position, auf der wir nicht besonders solide waren. Mit Markström konnten wir einen erfahrenen Mann verpflichten, der trotz seines Alters von 34 Jahren noch immer fit und flink ist», lobt Jonas Siegenthaler. Nicht ganz so beeindruckend war die Leistung von Ersatzmann Jake Allen. Der zweite Neuzuzug auf der Goalieposition strahlte am Samstag nicht derart viel Ruhe aus, wie seine schwedische Antipode. Mit nur einem Gegentor, machte aber auch der Kanadier einen soliden Job.

Mehr Wasserverdrängung
Im zweiten Spiel vom Samstag zeigten die Devils aber auch, dass sie in dieser Saison auf ein sehr körperbetontes Spiel setzen. «Wer das Matchblatt betrachtet, stellt fest, dass wir etwas grösser und schwerer geworden sind. Wir wollen deshalb den Gegner in der defensiven Zone stoppen, in dem wir physisch spielen», meint Jonas Siegenthaler. Dieses physische Spiel bekam am Samstag auch J.J. Peterka zu spüren. Der Deutsche musste nach einem Check von Brenden Dillion verletzt vom Eis.

Angestossen wurden die Veränderung auf dem Eis durch den neuen Headcoach Sheldon Keefe, der im Sommer von Toronto nach Newark wechselte. «Der grösste Unterschied zum alten Trainer besteht in der Kommunikation», weiss Jonas Siegenthaler. «Er sagt uns sehr genau, was er von uns erwartet und wie wir uns verbessern können. Obwohl die Vorbereitung auf die neue Saison eher kurz war, haben wir bereits viel gelernt», zeigt sich der Zürcher zufrieden.

Swiss Devils mit wichtigen Rollen
Obschon sich bei den Devils einiges verändert hat, haben alle drei Schweizer noch immer sehr wichtige Rollen. Nico Hischier ist als Center der ersten Linie Denker und Lenker der Offensive. Er agiert als Spielmacher, nimmt seine Rolle vor dem Tor wahr und ist sich auch für Defensivarbeit nicht zu Schade. Zudem kriegt er Eiszeit in Über- und Unterzahl. Als Captain ist er zudem auch das Herz der Mannschaft.

Zusammen mit Jack Hughes und Jesper Bratt bildet auch Timo Meier eine wichtige Angriffslinie. Der Appenzeller agiert als Flügel, der immer wieder den Zug aufs Tor sucht. Ere ist es zudem gewohnt im Slot für Unruhe zu sorgen und Scheiben abzulenken.

Erfreulicherweise wurde auch die Rolle von Jonas Siegenthaler gestärkt. Der Zürcher bildete mit Jonathan Kovacevic ein starkes Verteidigungsduo. Obwohl Siegenthaler nicht durch Spektakel auffällt, trägt er viel zur Stabilität des Teams bei. Dies zeigt seine Rolle in Unterzahl, aber auch die Tatsache, dass er im zweiten Spiel am meisten Eiszeit des ganzen Teams bekam. Spannend wir sein, wie sich Siegenthalers Rolle verändert, wenn Luke Hughes von seiner Verletzung zurückkehrt. Kann Siegenthaler das Level der ersten beiden Spiele halten, wird Sheldon Keefe wohl nicht darum herumkommen, den Zürcher weiterhin als Top vier Verteidiger einzusetzen.

Rückflug mit gutem Gefühl
Mit zwei Siegen im Gepäck, darf man bei den Devils von einem erfolgreichen Saisonstart sprechen. «Das Ziel war es beide Spiele zu gewinnen. Dies ist uns gelungen, wir fliegen deshalb mit einem guten Gefühl zurück in die Staaten», ist Siegenthaler zufrieden. Für ihn ist klar, dass sein Team trotz kurzer Vorbereitung bereits auf einem guten Niveau gespielt hat. «Natürlich ist zu Beginn der Saison nicht alles perfekt. Ich glaube jedoch, dass es Details sind, die wir in Zukunft noch verbessern müssen», erklärt der Verteidiger.

Nimmt man die Global Series in Prag als Referenz darf man sagen, dass die Veränderungen bei den Devils gefruchtet haben. Die neuen Spieler haben sich gut integriert, wobei Goalie Markström das wohl grösste Problem auf der Goalieposition gelöst hat. Daneben konnte man mit dem Trainerwechsel zu Sheldon Keefe jenen neuen Wind hineinbringen, den es nach drei Jahren mit Lindy Ruff gebraucht hat. Gelingt es den Devils den Schwung aus Prag in die Saison mitzunehmen, wird sich das Team aus Newark am Ende der Saison wohl auch in den Playoffs profilieren können.