Traum-Penalty von Théo Rochette besiegelt ersten Sieg gegen Schweden nach 16 Niederlagen
16 Mal in Folge konnte Schweden gegen die Schweiz gewinnen. Die grosse Frage also: reisst die Siegesserie der Schweden oder bleibt sie bestehen? Das Spiel war eng und musste im Penaltyschiessen entschieden werden. Dort waren es Damien Riat und Théo Rochette, die der Schweiz den Sieg bescherten.
Ausgeglichenes Startdrittel
Beide Nationen versuchten erste Ausrufezeichen zu setzen, doch Schweden kontrollierte weitgehend die Startphase. Kurz vor Drittelhälfte musste die Schweiz ein erstes Unterzahlspiel überstehen. Es war eine starke und druckvolle Überzahl der Schweden. Gilles Senn rettete mirakulös und bewahrte die Schweiz vor einem frühen Rückstand.
In der 13. Minute setzte sich die Schweiz in der schwedischen Zone erstmals fest. Zuerst hatte Denis Malgin Glück, dass er für seinen Check gegen Henrik Tömmernes in Bandennähe nicht bestraft wurde. Genau dieser Malgin passte im nächsten Moment in den Slot zu Sven Andrighetto, der Jacob Johansson bezwang.
Mike Künzle holte wenig später eine Strafe heraus, die die Schweizer jedoch nicht nutzen konnten. Die Schweizer spielten aber auch bei 5 gegen 5 mutig weiter und kamen dank Théo Rochette beinahe zum 0:2. Doch es war Anton Bengtsson für Schweden, der vor der Pause noch den Ausgleich erzielte.
Schweiz gleicht vor der Pause aus
Die Schweizer hatten die ersten fünf Minuten des Mitteldrittels im Griff und kamen zu guten Möglichkeiten in der Offensive. In der 27. Minute nutzen die Schweden aber einen Puckverlust von Tim Berni in der neutralen Zone aus. Christoffer Ehn passte auf Oskar Lang, der Senn keine Chance liess.
Oskar Sten machte ein grobes Foul an Christian Marti in der eigenen Zone und ermöglichte den Schweizern ihr zweites Powerplay. Die Eisgenossen beschäftigten auch in dieser Phase Johansson im Tor der Tre Kronor. Die Schweizer blieben ihrer Linie treu, spielten diszipliniert und nach vorne.
In der 39. Minute konnte Fabrice Herzog nach einem Abpraller den Puck mit einem kurzen Pass auf Dario Simion legen, der das 2:2 erzielte. Ein Wechselfehler der Schweden wurde zur Sirene ausgesprochen. Somit wird die Schweiz das Schlussdrittel mit einem Mann mehr beginnen.
Schweiz und Schweden wechseln sich mit Führung und Ausgleich weiterhin ab
Die Schweizer Nationalmannschaft startete optimal in den Schlussabschnitt und ging durch Sven Andrighetto erneut in Führung. Er nutzte das Powerplay zu seinem zweiten Tor aus. In der 46. Minute reagierte Schweden durch Emil Pettersson, der den freiliegende Puck vor Senn ins Tor schippte.
Die Schweizer schossen die Flinte aber nicht ins Korn und kämpften weiter. Innerhalb einer Minute kamen sie gleich zu drei Top-Chancen. Kurz vor Ende der 60 Minuten konnte sich auch Gilles Senn einmal mehr auszeichnen.
Overtime & Shootout / Riat und Rochette treffen!
Die Schweden hatten von Beginn an Puckbesitz, doch die beste Chance hatte Tyler Moy nach eineinhalb Minuten, scheiterte aber an Johansson. Für die letzten 92 Sekunden gab es ein Powerplay für die Schweden nach einem kleinlich gepfiffenen hohen Stock von Nicolas Baechler. Patrick Fischer nahm sein Time-out. Die Schweiz überstand die Unterzahl in der Overtime und rettete sich ins Penaltyschiessen.
Nach drei verschossenen Penaltys brachte Damien Riat die Schweiz in Front. Da auch Tömmernes vergab und Théo Rochette mit einem Traum-Penalty Erfolg hatte, musste Emil Pettersson treffen. Er tat dies nicht.
Somit gewann die Schweiz erstmals seit 8,5 Jahren resp. nach 16 Niederlagen erstmals wieder gegen Schweden. Damit steht die Schweiz vor dem Abschlussspiel gegen Tschechien am Sonntag auf Platz 2 der Euro Hockey Tour, Schweden holte sich einen Punkt und bleibt Tabellenletzter.
Schweden – Schweiz 3:4 n.P. (1:1, 1:1, 1:1, 0:0, 0:1)
Helsingin Jäähalli, Helsinki. – 1‘225 Zuschauer – Schiedsrichter: Kova (FIN)/Wuorenheimo (FIN), Saarimäki (FIN)/Thomann (FIN).
Tore: 12:32 Andrighetto (Malgin, Riat) 0:1; 19:27 Bengtsson (Söderström, Lang) 1:1; 26:38 Lang (Ehn, Folin) 2:1; 38:53 Simion (Herzog) 2:2; 41:17 Andrighetto (Kukan, Malgin) 2:3 PP1; 45:15 Pettersson (Andreas Johansson, Tömmernes) 3:3; 65:00 Rochette (entscheidender Penalty) 3:4.
Penaltyschiessen: Karlkvist -, Andrighetto -, Steen -, Riat 0:1, Tömmernes -, Rochette 0:2, Emil Pettersson -.
Strafen: 4 x 2 Minuten gegen Schweden, 3 x 2 Minuten gegen die Schweiz.
Schüsse aufs Tor: 29:29 (15:11, 4:10, 8:6, 0:2)
Schweden: Jacob Johansson (Ersatz: Kallgren); Soderstrom, Tömmernes; Folin, Norlinder; Filip Johansson, Hardegard; Berglund; Steen, Pettersson, Hallander; Friberg, Rasmussen, Cederqvist; Karlkvist, Peterson, Andreasson; Bengtsson, Ehn, Lang; Andreas Johansson.
Schweiz: Senn (Ersatz: Charlin); Aebischer, Kukan; Loeffel, Marti; Baragano, Berni; Fora, Chanton; Riat, Malgin, Andrighetto; Simion, Senteler, Herzog; Künzle, Rochette, Moy; Baechler, Bader, Biasca; Corvi.
Bemerkungen: 63:28 Time-out Schweiz.