Grandiose Startpartie geht knapp verloren

Von Simon Wüst

Im heutigen Startspiel gegen Tschechien überzeugen die Schweizer mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Nur im Mitteldrittel müssen sie untendurch, ansonsten überzeugen sie mit starken Einsätzen und Effizienz im Abschluss. Trotzdem setzt sich Tschechien am Schluss in der Overtime durch. Erinnerungen an den letztjährigen Final wurden wach.

Zu Beginn der Weltmeisterschaft kommt es zum Duell gegen Tschechien. Den Bezwinger aus dem letztjährigen Finalspiel und mit schmerzlichen Erinnerungen verbunden. Allerdings ist es nur der Start ins Turnier und noch nicht so entscheidend. Aber ein guter Start ist immer förderlich für den groove in der Mannschaft. Gespannt darf man auch auf die Integration der NHL-Cracks sein, machte das Team in der Vorbereitung doch schon einen guten, harmonischen Eindruck.

Und die Schweizer legten los wie die Feuerwehr. Bereits in der zweiten Minute gingen sie durch ein Tor von Christian Marti in Führung. Er erwischte den tschechischen Goalie aus spitzem Winkel. Daneben war das Startdrittel rasant und ausgeglichen. Ein weiterer, helvetischer Treffer wurde nach Videoreview wegen Offside aberkannt. Es wäre Sandro Schmids allererstes WM-Tor im Natidress gewesen. Tschechien kam nur punktuell zu Chancen, ansonsten überzeugte die Defensive und die Power aller vier Schweizer Offensivlinien. Auch Andres Ambühl bekam seine erste Eiszeit und damit den Einsatz an der 20igsten WM! In der 18. Minute konnte Torschütze Marti nur noch die Notbremse ziehen und damit einen Penalty verursachen. Pastrnak scheiterte aber am grossartigen Genoni. Noch in der gleichen Spielminute gelang den Schweizern die Zweitoreführung. Damien Riat reagierte nach dem Pfostenschuss von Siegenthaler am schnellsten und schob den Puck ins Tor. Die doppelte Unterzahl 30 Sekunden vor Drittelsende war gegen den amtierenden Weltmeister dann zuviel. Matej Stranksy verwandelte eine Passstafette souverän.

Bei der einfachen Überzahl zu Beginn des Mitteldrittels für die Tschechen schaute nichts heraus – im Gegenteil, die Schweiz hatte durch Andrighetto eine grosse Chance auf den Shorthander. Allerdings konnten die Tschechen nun das Spielgeschehen an sich reissen. Und schon bald fiel der Ausgleichstreffer. Filip Zadina verwertete einen Abpraller bei Genoni. Tschechien hatte mehr und auch die besseren Möglichkeiten, sie schnürten die Schweiz zeitweise im Drittel ein. Das dritte Tor war nur eine Frage der Zeit. Filip Pyrochta gelang dieses mit einem Distanzschuss in der 36. Minute.

Das Schlussdrittel konnte die Schweiz mit ihrem ersten Powerplay beginnen. Und dieses Mal zählte der Treffer von Sandro Schmid. Zwar lenkte er die Scheibe mit dem Schlittschuh ins Tor, aber es war alles korrekt. Keine unerlaubte Bewegung zum Puck. Im Anschluss hatten die Eisgenossen weitere grossartige Chancen um wieder in Führung zu gehen. Leider liess man diese ungenutzt. Jetzt gaben sie aber mächtig Gas und konnten die Tschechen phasenweise kontrollieren. Eher erstaunlich nach der Leistung im Mitteldrittel. Auch das letzte Drittel war immer noch sehr intensiv und schnell, und das Resultat konnte auf jede Seite kippen. In der 49. Minute kippte es auf die Seite der Schweizer. Sven Andrighetto erzielte das 4:3 mit einem Handgelenkschuss Prädikat Weltklasse. Doch den Tschechen gelang die Reaktion in Überzahl. Lukas Sedlak spedierte den Puck nach seinem ersten Versuch aus der Luft ins Tor.

Die Overtime entschieden dann die Tschechen für sich. Roman Cervenka traf mit einem platzierten Schuss ins hohe Eck.

Sven Andrighettos Resümee: «wir hatten einen guten Start ins Spiel, allerdings waren die Tschechen im zweiten Drittel besser als wir. Aber mit unserer Reaktion und der erneuten Führung gefiel mir sehr. Natürlich schade konnten wir die Führung nicht über die Zeit bringen»

Janis Moser spürt den Jetleg momentan (noch) nicht. «es geht mir relativ gut. Ich hatte noch ein bisschen weniger Eiszeit – aber dies wird sich sicher noch ändern.» Zum heutigen Resultat: «Dieses Startspiel ist ein gutes Fundament für des weitere Turnier. Die Umstellung auf die europäische Eisgrösse läuft mir gut, nach jedem weiteren Drittel wird es besser gehen.»

Nico Hischier: «es waren ein gutes und enges Spiel gegen einen sehr guten Gegner. Wir haben gut gekämpft. Vor dem Match denken wir nicht über das vergangene Jahr oder die Finalniederlage nach.» Über das Tor von Teamkollege Sandro Schmid: «Ich freue mich sehr mit Sandro! Er ist clever und hat heute eine super Leistung gezeigt» Die nächste Partie ist gegen den Gastgeber. Was erwartet ihr? «wir müssen sicher parat sein. Sei werden das Publikum lautstark hinter sich haben.»


Telegramm:

Schweiz – Tschechien 4:5 n.V. (2:1, 0:2, 2:1, 0:1)

Herning (DEN), Jyske Bank Boxen – 10’500 Zuschauer – Refrees: Ansons (LAT), Björk (SWE); Linesperson: Hautamäki (FIN), Nyqvist (SWE)

Tore: 01:34 Marti (Hofmann, Fora) 1:0; 17:50 Riat (Siegenthaler, Kukan) 2:0; 19:41 Stransky (Pastrnak, Cervenka / Ausschluss Meier, Fora) 2:1; 26:01 Zadina (Krejcik, M.Spacek) 2:2; 35:33 Pyrochta (Zadina, D.Spacek) 2:3; 41:21 Schmid (Moy, Hofmann / Ausschluss D.Spacek) 3:3; 49:00 Andrighetto (Marti, Malgin) 4:3; 56:13 Sedlak (Cervenka, Hronek / Ausschluss Malgin) 4:4; 62:30 Cervenka (Pastrnak, Vejmelka) 4:5

Strafen: Schweiz 3 x 2 Minuten; Tschechien 2 x 2 Minuten

Bemerkungen: 17:18 Penalty Tschechien verschossen (Pastrnak);

Teamaufstellung Schweiz:

Genoni; Kukan, Siegenthaler; Glauser, Berni; Fora, Marti; Moser; Hischier, Meier, Moy; Riat, Malgin, Andrighetto; Hofmann, Jäger, Bertschy; Knak, Schmid, Baechler; Ambühl

Teamaufstellung Tschechien:

Vejmelka; Hronek, Krejcik; Hajek, Kundratek; D.Spacek, Pyrochta; Tichacek; Cervenka, Sedlak, Pastrnak; Beranek, Stransky, Kodytek; Zadina, M.Spacek, Vozenilek; Flek, Kondelik, Lauko

Aktuelle Spiele

Freitag, 9. Mai 2025

Dänemark - USA

Schweden - Slowakei
5:0 (3:0 1:0 1:0)

Österreich - Finnland
1:2 (1:2 0:0 0:0)

Schweiz - Tschechien

Kalender

<< Mai 2025 >>
MoDiMiDoFrSaSo
   1234
567891011
12131415161718
192021222325
262728293031